Verein der Freunde der Sternwarte Regensburg e.V.

Normale Version: Höhenberg, 13.08.2020
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Hallo zusammen,
 
Datum: 13.08.2020
Uhrzeit: 20.00 - mind 00.30 Uhr 
Teilnehmer: Michael, die O´Brians, Wolf, Egbert und Bogix
Konditionen: mag 5,5, Seeing 2/5, später 3/5, stellenweise 4/5
Wetter: grösssenteils klar, im Westen leichte Wolken, kein Mond, um 00.00 Uhr noch ca. 20 Grad
Geräte: 8" Newton, 5" APO, diverse Binos

Trotz der mehr als unzuverlässigen Wetterprognosen, die es derzeit gibt, fanden sich am Mittwoch Abend ein paar Leute in Höhenberg für eine Beobachtungssession ein.
Start war circa ab 20 Uhr und bis ca. 23 Uhr kamen Leute. Wettermässig schaute es anfangs sehr gut aus, zu späterer Stunde zogen im Westen bzw. Süden im unteren Himmelsdrittel (bis knapp unter die Planeten) leichte Wolken auf. Es wurde fleissig beobachtet und fotografiert.

Nachdem der Komet aufgesucht wurde (ohne sichtbaren Schweiß, immer schwächer werdend, jedoch immer noch besser als die meisten Komente der letzten 10 Jahre), wurde meist Jupiter und Saturn aufs Korn genommen. Michael war fotografisch unterwegs, die O´Brians Wolf und selbst ich (ja, richtig gelesen) visuell/fotografisch. Beobachtet wurden weiterhin die einhellig bekannten typischen Objekte wie diverse Nebel im Schützen, dazu M27/57/31/13/11. Herausragend war wieder einmal die Andromeda in verschiedenen Binos. Das Seeing war zu Anfangs noch sehr unruhig, da konnte man erkennen, dass es tagsüber sehr warm war und erst ein Temperaturausgleich der Umgebung nötig war. Da mein Teleskop fast ausschließlich auf die beiden Planeten gerichtet war, konnte man über die Stunden die Änderung des Seeings gut beobachten. Ab ca. 23 Uhr war es für etwa 30 Minunten wirklich gut, so dass ich Jupiter und Saturn mit der mir zur Verfügung stehen maximalen Vergrösserung von ca. 225-fach gewinnbringend beobachten konnte. Das ist mal ein eindrucksvolles Bild! Hatte ich so seit letzten Sommer nicht mehr! Leider gab es weder einen roten Fleck noch Mondschatten, aber auch Detials in den jeweligen Bändern sind immer wieder schön anzuschauen, auch die unterschiedliche Größe und Farben der Jupitemonde waren nicht zu übersehen. Es war zufällig auch die "Hauptnacht" der Perseiden: hier konnten wir von kleinen schnellen bis hin zu großen, sehr hellen Sternschnuppen alle möglichen Typen sehen. War eine sehr nette Ergänzung des Abends!

Um ca. 00.30 Uhr bin ich dann nach Hause gefahren, da der Wecker heute morgen klingelte.....

P.S.: Die O´Brians stellen sich netterweise für einen Versuch zur Verfügung: da die beiden kürzlich ihre ersten Planetenfotos angefertigt haben (siehe Posts hier im Forum), habe ich Sie gebeten, mal das Fotoequip (Barlow, Okular, Kamera) an meinen TAK zu monitieren. Es wurde ein 15 Minuten Video ,Quick´n dirty, gedreht. Bin echt mal gespannt, was da wohl rauskommen wird :-). Der Aufwand bei dieser Art der Fotografie ist ja wirklich sehr überschaubar! An dieser Stelle Danke an euch beide!

Über den weiteren Abend oder eventuell geschossene Fotos können die weiteren Mitbeobachter mehr sagen, somit die gleiche Bitte wie immer: schreibt eure Ergänzungen oder sontigen Anhänge gerne hier mit dazu.

CS

M/B
hallo sternfreunde,

ich habe verschiedene objektive ausprobiert und deswegen ein paar bildchen anzubieten.
selber bin ich erst mit einbruch der dunkelheit auf der AStw angekommen, wo schon bogix etwas unruhig war ob des geringen echos. dabei waren yasmin & martin schon da und michael.
die Stw-hütten blieben zu, jeder werkelte mit seiner gerätschaft. so auch michael, der das erste opfer des neuen 75mm 1,8 für die A7S war. er ist auch schön gleichmäßig ausgeleuchtet von seiner blauen leuchtturm-LED, die er dann aber mit irgendwas abdeckte. 0,8S@1,8 und ISO52000
[attachment=650]

dann blieb wenig zeit Neowise nochmal aufs korn zu nehmen, denn dort stieg ein wolkenband hoch und blieb hartnäckig dort
[attachment=651]
minoltaAPO 300mm@2,8 mit lockerem bayonett, 1,6S ISO40000. bevor Neowise ganz verdeckt wurde haben wir ihn noch mit dem 20x100 und dem TOA bewundern können, ein ganz müder abglanz seiner glanzzeit.


[attachment=652]
[attachment=653]

weiterhin störten immer mehr durchziehende wolken, manchmal blieb der osten etwas besser auf, manchmal der süden, festgehalten mit dem Samyang 12mmFisheye 1,6S @2,8 ISO40000

leider waren wir nicht fotografisch auf die doch zahlreichen meteore ausgerichtet, die den später mit seinem neu erworbenen Fujinon 25x150ED45° dazugekommenen egbert entschädigten für das nicht-sehen des Neowise. es waren richtig viele, zwar meist in der anderen richtung als die, in die man blickte (und die ohs und ahs der glücklicheren hörte) - aber immer noch richtig viele. zB in weniger als einer minute 5 stück, dann wieder länger nix und dann wieder so eine kumulation. gelegentlich auch deutlich nicht dazugehörende seeehr schnelle (Tauriden?)
bogix blieb länger als eingeplant, dann störte der mond doch und alle brachen peu à peu auf, noch bestens per handy gewarnt durch egbert vor einem radarwagen auf der BAB zwischen wörth und rosenhof...
Servus Bogix, [url=https://forum.stw-r.de/member.php?action=profile&uid=23][/url]

hier sind die bearbeiteten Jupiter-Bilder, die wir durch dein Teleskop gemacht haben.


Kamera Nikon D5200
Okular Baader Hyperion 8-24 Zoom
Datenmenge: 20 Minuten Video = ca. 35.000 Bilder. Davon habe ich 15% verwendet. 


Jupiter durch dein Teleskop:


[attachment=654]         [attachment=655]


Jupiter durch meinen Newton (als kleiner Vergleich) 200/1000:


[attachment=656]         [attachment=657]  


Hoffe, ich hab die Bearbeitung halbwegs gut hinbekommen :-) 
glg Martin
Hallo Martin,

der Jupiter ist doch schon mal gut. Ein Vorschlag habe ich da: der Jupiter rotiert sehr schnell, so daß 20min schon zu lange sind. Dadurch verwischen die Details. Ich hatte für mich berechnet, wie lange es dauert, bis der Jupiter sich eine maximal tolerierbare Pixelzahl dreht. Das waren für mich 4min.

Die Bedingungen war nicht wirklich toll, das Seeing schwierig. Trotzdem habe ich noch den Adler-Nebel aufgenommen: https://www.astrobin.com/y7u92w/

Da Wolken die Aufnahme vorzeitig beendet hatten, habe ich noch den Pelikan-Nebel aufgenommen und habe dann gegen 3:00 abgebaut.
Nochmal zum Jupiter: Er dreht sich am Äquator in ca 590min einmal rum. Dein Jupiter ist am Äquator 138 Pixel breit. Ein Pixel zieht also in 590/2=295min einmal über das Bild, das macht 0,47 Pixel/min! Bei einer Toleranz von 2 Pixel sind das also auch für Dich ca 4min.
Servus Michael,

sehe ich da was falsch, aber der Martin hat doch ein Video mit 35.000 Bilder gemacht und davon 15% überlagert. D.h. doch, dass jedes Einzelbild bei 20 Minuten für alle deutlich unter 4 Minuten hat ... und damit so scharf ist wie es die Nacht halt hergibt, aber nicht durch die Rotation verschmiert ist. Gut am Rand mag was fehlen, weil hier etwas durch die Drehung verschwindet, aber ...

Ciao
Stiefn
Aber Stiefn: die Bilder werden ja nach ihrer zufäliigen Qualiität ausgewählt ("lucky imaging"), d.h. es sind 5000 Bilder verteilt über 20min. Die werden dann integriert. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß die alle aus einem kurzen zusammenhängenden Zeitraum sind....

Zum Nachschärfen: die besten Ergebnisse erzielt man (finde ich) mit Pixinsight und Wavelet-Transformation. Das grenzt dann schon fast an Magie!
Servus Michael,

ich ahne, was Du meinst. Das hängt aber doch dann vom Überlagern ab, sprich wird da einfach Jupiter auf Jupiter geklatscht oder wird da was ausgerichtet, sprich die Struktur mit berücksichtigt, sprich der Jupiter "verschoben" überlagert. Da kenn ich mich mit der Software natürlich nicht aus, was die da so machen.

Ciao
Stiefn
Hallo Stiefn, jo, da wird einfach drüberintegriert, und die Strukturen sind dann halt verschoben und unscharf. In der Tat gibt es Software, die den Jupiter "derotiert", also z.B. den GRF wieder zurückschiebt! Aber dann kann man gleich mit der Hand malen...
Ich danke für die Infos, werde das beim nächsten mal sofort testen und euch die Ergebnisse schicken ?

Glg Martin
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